Jennewitz als regionaler MAS Stützpunkt

Im Jahr 1948 wurde Jennewitz MAS Stützpunkt in der Region. Dazu wurde begonnen, den Bereich zwischen der Straße Kröpelin – Kühlungsborn und Gutshof als Technikstützpunkt mit Werkstatt zu bebauen. Auch die große Scheune auf dem Gutshof wurde dazu umgenutzt und zu einer Werkstatt mit Sozialtrakt umgebaut. Das ehemalige Gutshaus wurde der MAS zugeordnet und entsprechend umgebaut.

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Der Bauboom von 1947 bis 1950

Wie ich im Artikel "Die Bodenreform 1946" dargelegt habe, stellte die Bereitstellung von Wohn- und Wirtschaftsraum auch für die Jennewitzer Neubauern ein großes Problem dar.
Wie dieses in Jennewitz gelöst wurde beschreibe ich nachfolgend.

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Die Bodenreform 1946

Mit der Kapitulation Deutschlands endete 1945 nicht nur der Zweite Weltkrieg, sondern auch die zusammenhängende Bewirtschaftung des Gutes als Landesdomäne. Mit der Aufsiedelung des Gutes in Folge der Bodenreform 1946 wurde dieses dauerhaft zerstückelt. Die Aufteilung der landwirtschaftlichen Nutzfläche an die Neubauern war erst der Anfang. Diese benötigten auch einen Hof, von dem aus sie die Neubauernstelle bewirtschaften konnten. Auch Gerätschaften waren nur begrenzt und zumeist unzweckmäßig vorhanden.
So ist es nicht verwunderlich, dass die erste Zeit der Neubauern viel mit Improvisation, Tauschgeschäften und hartem körperlichen Einsatz zu tun hatte. Allein die Gewissheit, auf eigener Scholle zu wirtschaften, war eine nicht zu unterschätzende Motivation.

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Jennewitz während der NS-Herrschaft 1933 bis 1945

Jennewitzer Nazis, die Spuren ihrer Aktivitäten hinterlassen haben, sind mir nicht bekannt. Auch scheinten Jennewitz und seine Umgebung von den Auswüchsen der Nationalsozialisten, wie Judenverfolgung, Euthanasie oder Kriegsverbrechen, verschont geblieben zu sein. Der Pächter der Domäne und seine Angestellten sowie die Jennewitzer Büdner hatten andere Prioritäten, als sich politisch zu engagieren. Diese Einstellung spiegelt sich auch in den Ergebnissen der Landtagswahl vom 5. Juni 1932 wieder.

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Deputiertenversammlung der Hauswirthe, Büdner und Einlieger 1849

Von Axel Kähler (Recherche) und Ulf Lübs (Text, Layout)

Am 29. Januar 1849 gelang es den Organisatoren, Vertreter der niederen Stände Mecklenburgs im Schweriner Gasthaus Klöres zu versammeln. Es war sicher ein Hauch des frischen Windes von den 1848-er revolutionären Unruhen, der auch bis nach Mecklenburg wehte. Die Versammlung wurde letztlich in drei Teilen abgehalten: Am 28. Januar fand eine vorbereitende Sitzung statt, auf der ein fünfköpfiger Vorstand für die Hauptversammlung gewählt und über die Tagesordnung beraten wurde. Die Hauptsitzung der Versammlung fand am 29. Januar statt. Dort wurden die Delegierten sich einig, am 31. März 1849 eine weitere Sitzung abzuhalten. Über alle Sitzungen wurde Protokoll gehalten, das der Nachwelt in Form eines Buches mit 33 Seiten erhalten geblieben ist.

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5. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte 1841 in Doberan

Was auf dem ersten Blick so lapidar klingt, kann in seiner Bedeutung für die Region eigentlich nicht hoch genug eingeschätzt werden. Da ist es schon etwas erstaunlich, dass dieser Wirtschaftsgipfel, wie man heute sagen würde, wenig bekannt ist. Etwas Vergleichbares gibt es heute nicht mehr. Die MeLa in Mühlengeez ließe sich noch am ehesten mit der damaligen Veranstaltung vergleichen, ist jedoch mehr als Landesschau konzipiert. Die damalige Versammlung deutscher Land- und Forstwirte war eine deutschlandweite Veranstaltung mit internationaler Beteiligung. Dies wird in dem Bericht eindrucksvoll durch die Auflistung der 909 Teilnehmer der Veranstaltung belegt.

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Jennewitz im 18. Jahrhundert

Auch in Jennewitz begann das 18. Jahrhundert mit Wundenlecken. Gerade die ländlichen Räume Mecklenburgs hatten noch immer unter den Folgen des Dreißigjährigen Krieges zu leiden. So war das Gut Jennewitz bis 1712 verpfändet. Es war die Blütezeit der Leibeigenschaft und des Bauernlegens.

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Jennewitz unter den Folgen des Dreißigjährigen Krieges

Ob Jennewitz unter direkten Kriegseinwirkungen zu leiden hatte, ist bislang nicht bekannt. Eine um 1932 erstellte Chronik von Kröpelin verzeichnet für das Kirchspiel Kröpelin einen deutlichen Bevölkerungsrückgang.
In Jennewitz ist dort für 1601 ein Hof und zwei Hufen und für 1653 nur noch ein Hof aufgeführt:

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Hofbeschreibung von 1605

Im Jahr 1605 sah sich die Herzoginnenwitwe des Mecklenburger Herrscherhauses, Sophia von Schleswig-Holstein-Gottorf, genötigt, die Domäne Jennewitz zu verpfänden. Dies geschah in Vormundschaft ihrer minderjährigen Söhne und Thronerben. Die Gründe dafür sind mir nicht bekannt, jedoch ist der Begriff Schulden keine Erfindung der Gegenwart. Auch frühere Herrscher haben es verstanden, ihre Abenteuer durch kommende Generationen finanzieren zu lassen.

Im Zuge der Abtretungsverhandlungen wurde eine Inventarliste erstellt, die als erste mir bekannte Hofbeschreibung eine Vorstellung zeitgenössischer Gutsbewirtschaftung vermittelt.


Artikel aktualisiert am 22.12.2019

Jennewitz zur Reformation um 1552

Im Frühjahr 1552 wurde das Doberaner Kloster, als unmittelbare Folge der aufkommenden Kirchenreformation säkularisiert. Damit fielen alle Klosterbesitztümer, so auch Jennewitz, an den weltlichen Landesherren, den Herzog von Mecklenburg. Dieser gliederte den Neubesitz in sein Domanium ein, was ihm zunächst eine Menge Probleme bescherte.

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Jennewitz unter dem "Krummstab"

Der Krummstab ist ein bischöfliches Machtsymbol und wird oft als Metapher für die Herrschaft der Kirche benutzt. Wie das gesamte Gebiet um Doberan befand sich auch Jennewitz bis 1552 im Besitz des Klosters. Die schriftlichen Quellen aus dieser Zeit sind sehr spärlich. Wir können aber von den allgemeinen Agrarverhältnissen in Deutschland und besonders im ostelbischen Gebiet auf das Dorfleben in Jennewitz schließen.

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Wie wurde Jennewitz Besitz des Klosters Doberan?

Die ganz kurze Antwort lautet, volkstümlich ausgedrückt: »nichts genaues weiß man nicht«. Wo es an Fakten fehlt, lässt es sich prima spekulieren. Auch ich habe mir meine Meinung zu dem Thema längst gebildet. Bekannt ist lediglich, dass Jennewitz als Bojanewitz erstmalig 1192 urkundlich erwähnt worden sein soll. [Quelle: Stadtverwaltung Kröpelin]
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Jennewitz in der Slawenzeit

Als Gründungsjahr von Mecklenburg gilt das Jahr 995. Dies aufgrund der ersten urkundlichen Erwähnung der Michelenburg in einer Urkunde des jungen Kaisers Otto III. (980-1002). Jennewitz dürfte, nach heutigem Erkenntnisstand, zu diesem Zeitpunkt eine slawische Siedlung gewesen sein. Kaisers Otto III. versuchte, wenn auch wenig erfolgreich, die durch die Eroberungszüge unter Karl dem Großen, Heinrich I. und Otto dem Großen gewonnenen und zwischenzeitlich verlorenen Positionen bei den Nordwestslawen zurückzugewinnen.

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